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"It's done" - Ist es wirklich getan?

Freitag
04.11.2022, 17:51 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Kann man auf die Glaubwürdigkeit eines Artikels einer parteinahen, bürgerlich-konservativen österreichischen Boulevard-Zeitung vertrauen? Diese Frage stellt sich seit einigen Tagen unser acto...


Vor der Wende war die Berichterstattung in unserem Land aufgrund des SED-Nachrichtenmonopols nicht immer objektiv. Da es aber einen weiteren deutschen Staat mit eigenen Nachrichtensendungen gab, konnte man die politische Berichterstattung auch aus einem anderen Blickwinkel konsumieren.

Oft erhielt man den Eindruck, es handele sich bei der Berichterstattung zu ein und demselben Ereignis, um zwei verschiedene Sachverhalte. Aus den unterschiedlichen Versionen der Nachrichten konnte man sich dann seine eigene Meinung bilden.

Nach der Wiedervereinigung dachte ich, wir hätten diese Phase überwunden und es genügt, die gesamtdeutschen Nachrichten nachzufragen. Aber scheinbar ist die Berichterstattung auch heute nicht immer vollumfänglich und objektiv. Denn oft fehlen Fakten oder es werden vorgefertigte Meinungen als Nachricht „verkauft“. Darum sah ich mich gezwungen Nachrichten im gesamten deutschsprachigen Raum zu konsumieren. Als mögliche Quellen kamen also Nachrichten aus der neutralen Schweiz und dem EU-Mitgliedsland Österreich hinzu.

Das Boulevard-Medium eXXpress ist in Österreich ansässig, steht scheinbar der bürgerlich, konservativen ÖVP nahe und ist somit nicht rechts- oder linkspopulistisch angehaucht. Auf deren Online-Nachrichtenseite gab es am 31.10.2022 folgende Schlagzeile, die mich schockiert hat. "It's done": Schrieb das Liz Truss tatsächlich an den US-Außenminister?

Spannende Aussagen eines Web-Experten zum Nord-Stream-Terrorkrimi folgten: Kurz nach den Explosionen an den Pipelines in der Ostsee hätte die damalige britische Premierministerin Liz Truss ihr iPhone verwendet – meint jetzt Kim “Dotcom” Schmitz. “It’s done” – es ist erledigt, soll Premierministerin Liz Truss am 26. September 2022 kurz nach den Explosionen an den beiden wichtigen Gas-Versorgungssträngen von Russland nach Westeuropa in ihr iPhone getippt haben, also noch bevor die gesamte Öffentlichkeit davon erfahren hat.

Der Adressat dieser Textnachricht aus London sei US-Außenminister Antony Blinken gewesen, behauptet nun der berühmt-berüchtigte Web-Experte Kim “Dotcom” Schmitz auf Twitter. Sollte diese unglaubliche Behauptung wirklich der Realität entsprechen? Warum kann man das auf der Seite einer Online-Zeitung eines anderen EU-Landes lesen und in deutschen Medien nicht?

Was würde unter diesen Umständen aus den von Frau Baerbock versprochenen harten Sanktionen gegen die Verursacher werden? Oder hört man genau aus diesem Grund in Deutschland nichts mehr von diesem Anschlag?
acto, der Autor ist der Redaktion bekannt.