Landkreis reißt erneut Grenzwerte

Zurück auf Null

Dienstag
11.05.2021, 20:05 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Drei Tage lang lag der Landkreis, nach Notbremsen-Zählung, unterhalb der Grenzmarke von 165. Fünf hätte es gebraucht, doch heute wurde der Inzidenzwert erneut gerissen. Also: alles wieder auf Anfang…


Fünf aufeinanderfolgende Werktage muss ein Landkreis nach der „Bundes-Notbremse“ unter dem Inzidenzwert von 165 liegen, um Schulen und Kindergärten wieder öffnen zu können. Sonn- und Feiertage unterbrechen die Zählung. Dementsprechend befand man sich im Landratsamt gestern im Tag 3 unter dem vollen Griff der Notbremse.

Ein kurzer Sprung zurück: nachdem man zu Beginn der vergangenen Woche drei Tage nacheinander über dem Grenzwert gelegen hatte, traten am Donnerstag die vorgesehenen Regelungen in Kraft: Einkauf nur noch nach Bestellung, Notbetreuung in Schulen und Kitas. Seitdem zeichnet das Infektionsgeschehen ein wildes auf und ab:

TagWertZählung
06.05.154,6Maßnahmen treten in Kraft
07.05158,2Tag 1
08.05.133,1Tag 2
09.05.161,8-
10.05.153,5Tag 3
11.05.170,2-


Die Zählung beginnt mit dem ersten Tag nach Inkrafttreten der Maßnahmen, also am 07.05. Der Sonntag, also der 09.05. zählt nicht in die Fünf-Tagesfolge, setzt diese aber auch nicht auf Null zurück.

Gestern war man im Landratsamt noch der vagen Hoffnung, dass man die Regelungen zum Ende der Woche hinter sich lassen könnte. Nach 41 neu festgestellten Infektionen macht sich heute Ernüchterung breit.

Bestätigte Erkrankungen wurden aus vier Schulen gemeldet. Wer sich jetzt wundert: die Notbetreuung und die Abschlussklassen verbleiben auch aktuell im Präsenzunterricht. Hinzukommen Meldungen aus mindestens fünf Unternehmen und/oder medizinischen Einrichtungen. Zudem sind vereinzelte Nachmeldungen zu erwarten. Letztere seien heute nicht ausschlaggebend gewesen, hieß es aus dem Landratsamt.

Sollten die Zahlen morgen wieder unter dem Schwellenwert von 165 fallen und darunter bleiben, stünde man vor folgendem Szenario: der Himmelfahrtstag wie auch der Sonntag würden aus der Zählung fallen, womit der fünfte und letzte Tag ein Dienstag wäre. Am übernächsten Tag, also Donnerstag kommender Woche, könnten Schulen und Kindergärten theoretisch wieder öffnen. Läge der Wert unter 150, gäbe es auch Veränderungen im Handel. Allerdings nur, wenn die Infektionen weniger werden. Im Landratsamt hofft man weiter auf einen „siginifikanten Rückgang“. Bei einem weiteren „herumpendeln“ um die Schwellenwerte wie in den letzten Tagen stehe zu befürchten, dass man die Öffnungen der Schulen und Kitas nur von kurzer Dauer sein würden.
Angelo Glashagel

Update:
Aus dem Landratsamt erreichen uns die Zahlen des aktuellen Lageberichts. Demnach befinden sich zur Zeit:
  • 1116 Personen in Quarantäne
  • 42 Nordhäuserinnen und Nordhäuser in stationärer Behandlung
  • 12 davon in intensivmedizinischer Behandlung


Die Schnelltestzentren des Kreises führten im Mai bisher 8.131 Schnelltests durch, wobei 33 positiv ausfielen, die PCR-Tests zur Bestätigung stehen hier zum Teil aber noch aus. Die Zahl der bestätigten Fälle belief sich in den vergangenen 7 Tagen auf insgesamt 152, in der Woche zuvor waren es 139 Fälle. Größere Cluster gebe es im Moment nicht, auch wenn der Lagebericht mehrere Infektionsfälle in Schulen und Unternehmen ausweist, liegt die Mehrzahl der registrierten Neuinfektionen im diffusen Bereich und lässt sich nicht dem schulischen oder betrieblichen Umfeld zuordnen.