Vernissage am Abend

Rumänische Kunst in der KSK-Galerie

Mittwoch
06.09.2017, 06:00 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Nach reichlichen sechs Wochen „Hohenrode-Bilanz“ befindet sich seit Dienstagabend wieder Kunst an den Wänden und in den Vitrinen der Galerie in der Kreissparkasse am Nordhäuser Kornmarkt. Diesmal sind es zwei in Rumänien geborene Kulturschaffende, die ihre unterschiedlichen Werke in einer gemeinsamen Schau präsentieren: Adela Georgiana Paraschiv und Florin Natu. nnz mit weiteren Einzelheiten…

Rumänische Kunst in der KSK-Galerie (Foto: Hans-Georg Backhaus) Rumänische Kunst in der KSK-Galerie (Foto: Hans-Georg Backhaus)

Namens der Kreisparkasse begrüßte Sebastian Gräser mit herzlichen Worten die riesige Anzahl von Gästen, Freunden, Weggefährten und Familienangehörigen des Künstlerpaares zur Vernissage. Die aktuelle Ausstellung trägt den Titel „Unvergänglich blühend – zeitgenössische rumänische Kunst“.

Der bekannte Bleicheröder Künstler Peter Genßler hatte den Part des Laudators übernommen. Dabei ging er nur indirekt auf das künstlerische Schaffen von Paraschiv und Natu ein. Vielmehr setzte er verbale Fragezeichen in Richtung einiger Kunstprofessoren, die meinten, man zeichne heute doch nicht mehr. Mit Blick auf die Bilder von Adela Georgiana Paraschiv äußerte er sich hingegen mit den lobenden Worten: „Als ich die Arbeiten sah, wusste ich, es gibt noch Leute mit Talent. Es gibt noch Leute, die zeichnen können, die keine Mühe scheuen, auch wenn sie mal scheitern.“ Der Laudator endete mit einer Aufforderung an seine Zuhörer: „Bitte reagieren Sie und zeigen Sie, dass realistische Kunst auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens ist.“

Eigens aus Salzgitter angereist war der ebenfalls aus Rumänien stammende Gemeindepfarrer Dr. Vasile Florea. Er richtete herzliche Worte des Dankes an die Stadt Nordhausen und die Sparkasse, die es ermöglichten, Kunst aus Rumänien in dieser Galerie zu präsentieren. Der Geistliche verwies darauf, dass Malerei zu den Klassikern der bildenden Kunst gehöre und bezeichnete Adela und Florin als „Botschafter der rumänischen Kultur“. Wörtlich sagte er: „Kunst entspringt aus einer Haltung des Suchens. Sie gibt aber niemals Antworten. Wir brauchen Kunst und Kultur, um das Sehen wieder zu lernen.“

Adela Georgiana Paraschiv schließlich zeigte sich sehr angetan von der großen Besucherschar. Sie, die 1985 in Rumänien geboren wurde und schon frühzeitig ein außergewöhnliches Talent für künstlerisches Schaffen in sich spürte, habe es kaum erwarten können, ihre Bilder in dieser Galerie auszustellen. „Kunst braucht einen Platz, wo sich die Kunst auch ausleben kann“, beschreibt sie ihr Verhältnis zu ihrem künstlerischen Schaffen. Schwerpunkte sind dabei Zeichnungen und Malerei in Acryl und Öl, aber auch dekorative keramische Objekte. Zudem spiegelt sich Ihr Talent auch in Ikonen, Porträts und in Illustrationen für Bücher wider.

Florin Natu konnte an diesem Abend nicht anwesend sein. Doch Theodor Natu hatte eine Botschaft von ihm mitgebracht. Denn der Künstler kam 1990 mit seiner Familie nach Nordhausen. Er wandelt u.a. auf poetischen Pfaden. Das Interesse für Literatur wurde durch seine Großmutter geweckt. Und gefördert wurde sein Talent durch seinen Lehrer Dr. Klose, der ihn stets zum weitermachen ermutigte.

Seit 1991 verfasst Florin Natu nämlich Gedichte und Kurzgeschichten. Doch nicht nur das: Sein Begabung zeigt sich auch in Illustrationen, in der Malerei sowie bei bildhauerischen Objekten aus Holz und Marmor. In seiner Botschaft brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass möglichst viele Kunstinteressierte Freude an der gemeinsamen Ausstellung haben mögen.

Die musikalische Einstimmung auf die neue Präsentation übernahmen an diesem Abend Theodor Natu (Klarinette und E-Gitarre) sowie Simona-Daniela Natu (Klavier) Die Ausstellung ist bis zum 13. Oktober, jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, in der KSK-Galerie, Kornmarkt 9, in Nordhausen zu sehen.
Hans-Georg Backhaus