Aus dem Seniorenbeirat

Manöverkritik im Nordhaus

Mittwoch
23.08.2017, 12:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Seit rund einem dreiviertel Jahr stehen die Tore wieder offen: das "Nordhaus" im Stadtteil Nord sollte nicht nur den zuvor geschlossenen Seniorentreff ersetzen, sondern auch Anlaufstelle für jüngere Mitbürger, die Mieter der Städtischen Wohungsbaugesellschaft und Einwanderer werden. SWG-Chefin Inge Klaan stand heute dem Seniorenbeirat im Nordhause Rede und Antwort...

Ein Haus für Alle, mit sozialem Rundumkonzept - für einen Vermieter wie die SWG war und ist das neues Terrain. Seit Dezember letzten Jahres betreibt man das "Nordhaus" unter diesen Vorzeichen. Das es anders werden würde als im zwei Jahre zuvor geschlossenen Seniorenbegegnungszentrum, das hatte Inge Klaan damals schon unterstrichen. Moderate Raummieten würde es geben und zuweilen auch Eintritt für Veranstaltungen.

Inzwischen sind ein paar Monate ins Land gegangen und sowohl der Seniorenbeirat, als Vertretung der älteren Nordhäuserinnen und Nordhäuser eine der primären Zielgruppen des Hauses, und auch Inge Klaan konnten eine erste Bilanz ziehen. Der Beirat hat jüngst sein Sommerfest hinter sich gebracht, mit Erfolg, wie es heute im Beirat hieß, 230 Gäste verköstigte man, der Auftritt von "The Fellas" wurde mit Begeisterung aufgenommen.

Mehr Leben im Haus

Die alten Damen und Herren wollen auch auf ihre alten Tage noch etwas zu erleben haben, dieser Wunsch schwang auch heute mit. Man würde gerne mehr Veranstaltungen im Haus sehen, nicht nur für Senioren sondern auch für jüngeres Publikum und wünschte sich mehr Moderation von Seiten der SWG. Das Haus müsse das "Klischee" auch jetzt noch ein reiner Seniorentreff zu sein ablegen und vielleicht im Inneren etwas weniger nüchtern gestaltet werden.

"Wir sind ordentlich am ackern", sagte Inge Klaan, "was ging haben wir gemacht und wir sind noch lange nicht fertig". Im Moment teste man inwiefern verschiedene Angebotsformate angenommen würden, zuletzt etwa mit einem Konzert von Ronald Gäßlein. Sie sei angetreten das Haus auch auf wirtschaftlich sichere Füße zu stellen, so Klaan weiter. Man werde bei der Etablierung von Angeboten ein gewisses Risiko nicht scheuen sei aber zuerst ein Unternehmen und Vermieter, hieß es von Seiten der SWG. Frau Klaan ermunterte den Beirat auch über eigene Aktivitäten mehr Leben in das Haus zu bringen. An anderen Stellen, wie der Einrichtung eines Kartenvorverkaufs für Veranstaltungen arbeite man.

SWG Chefin Inge Klaan bei der Sitzung des Seniorenbeirates (Foto: Angelo Glashagel) SWG Chefin Inge Klaan bei der Sitzung des Seniorenbeirates (Foto: Angelo Glashagel)


Zeitzeugen und -zeugnisse gesucht

Gast Nummer zwei war am Vormittag Dr. Cornelia Klose. Sie stellte dem Beirat das geplante "Zeitzeugenarchiv" vor. Im Rahmen des 2016 gefassten Stadtratsbeschlusses zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Bombenangriffe vom 3. und 4. April 1945 arbeite man paralell an der Erstellung eines Zeitzeugenarchivs in schriftlicher und mündlicher Form. Nach Möglichkeit wolle man alle Zeitzeugen, die es noch gibt, festhalten, erklärte Frau Dr. Klose, "wir werden versuchen soviele Informationen wie nur möglich zu bekommen, solange wir sie noch haben." In Zusammenarbeit mit dem Humboldt-Gymnasium und der Regelschule Käthe-Kollwitz sollen Schülerinnen und Schüler gewillte Zeitzeugen zur Bombardierung und ihrer Folgen befragen. Außerdem will man Material wie Fotografien, Tagebücher oder sonstige Zeitzeugnisse sammeln.

Wer entsprechendes Material hat und/oder sich als Zeitzeuge zur Verfügung stellen würde, der kann sich unter 03631/696-463 oder via E-Mail an erinnerungskultur@nordhausen.de an Frau Dr. Klose wenden.