Ausstellung eröffnet in leerem Ladengeschäft

Ist die Wende zu Ende?

Freitag
03.05.2024, 11:05 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
„Ist die Wende zu Ende?“ fragt eine Wanderausstellung provokativ, die im Mai in der Bahnhofstraße 35 in Nordhausen gezeigt wird. Mit der Ausstellung konnte die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) für das leerstehende Geschäft (ehemals Funke) in der Bahnhofstraße eine interessante Zwischennutzung finden...

34 Jahre nach dem Ende der DDR will die Erinnerungswerkstatt mit den Menschen in Nordhausen über die Wende- und Nachwendezeit und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart ins Gespräch kommen.

Grundlage der Ausstellung sind rund 50 Interviews, die der Historiker Felix Axster und der Kulturwissenschaftler Matthias Berek für das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) geführt haben.

An Hörstationen können die Besucher den Wendegeschichten der Menschen nachhören. (Foto: SWG Nordhausen/Schedwill) An Hörstationen können die Besucher den Wendegeschichten der Menschen nachhören. (Foto: SWG Nordhausen/Schedwill)


Zur Sprache kommen Menschen, die in besonderer Weise von den sozialen Verwerfungen der Wendezeit betroffen waren. Die beiden Wissenschaftler begannen schon vor Corona-Zeiten mit den Interviews, sammelten 4.500 Minuten Audiomaterial. In der Ausstellung können sich die Besucher diese Berichte an den Hörstationen in Ausschnitten anhören.

Zugleich haben die Besucher die Möglichkeit, am Freitag und Samstag am Kiosk von ihren Erfahrungen mit der Wende- und Nachwendezeit zu berichten. Auch diese Gespräche werden aufgenommen. So entsteht ein Archiv von Wende-Erinnerungen, das sich auch als Ausstellungsgegenstand realisiert. Ein Teil der Erfahrungen soll auch in einer Sonderausstellung im Dresdner Hygiene-Museum präsentiert werden.

Die Wanderausstellung ist ein Transfer-Projekt des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt, für das sich ein Team aus Wissenschaftlern, Kuratoren, Performance-Künstlern und Ausstellungsgestaltern zusammengefunden hat. Angebunden sind diese an das Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) der Technischen Universität Berlin sowie das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ).

Neben der Eröffnung wird es auch noch weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung geben:
IFA, Spinne, Kaliwerk: Podiumsgespräch über die Abwicklung Nordthüringer Industrien am 14. Mai um 19 Uhr.

Ein musikalischer Abschluss-Salon mit dem Team Zurück in die Zukunft am 25. Mai um 15 Uhr
Die Öffnungszeiten der Ausstellung gibt es online unter : https://www.solidaritaetsgeschichten.de