Ran an die Maschinen, Mädels!

Girls Day beim Schachtbau Nordhausen

Freitag
26.04.2024, 10:30 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Mädels in der gewerblichen Ausbildung sind bei Schachtbau zwar immer noch eher die Ausnahme, aber dennoch keineswegs ungewöhnlich. Eine der Pionierinnen an den großen CNC-Fräsmaschinen ist Lea Schnause. Sie begann ihre Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin bei Schachtbau im August 2020...

Lea Schnause begann ihre Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin bei Schachtbau Nordhausen im August 2020  (Foto: Schachtbau Nordhausen) Lea Schnause begann ihre Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin bei Schachtbau Nordhausen im August 2020 (Foto: Schachtbau Nordhausen)


2023 führte sie die Teilnehmer des Girls Days durch die Fertigungshallen von Schachtbau. Seit nunmehr vier Jahren gehört Lea zur Schachtbau-Familie. Im Frühjahr 2020 absolvierte sie das Bewerbungsgespräch und wurde anschließend zum Probearbeiten eingeladen. Dabei dürfen alle Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz zeigen, wo ihre Talente und Interessen liegen. Lea schnupperte drei Tage in das Aufgabenfeld der Konstruktionsmechaniker und Zerspanungsmechaniker hinein.

Die Schwerpunkte lagen hierbei im Anreißen, Körnen, Bohren, Sägen und Feilen. „Im Bereich von Herrn Siebold, Ausbildungsmeister für den Bereich Zerspanungsmechanik, zeigte mir ein Lehrling damals an der Drehmaschine, wie er ein Werkstück fertigt. Dann durfte ich das selbst ausprobieren.



Damit war mein Interesse geweckt und ab dem Punkt war mir schon bewusst, dass ich eher in die Richtung Zerspanungsmechanik gehen möchte,“ blickt Lea Schnause auf die ersten Kontakte zu ihrer späteren Ausbildungsstelle zurück.

Schon nach kurzer Zeit erfüllten sich ihre Erwartungen viel dazu zu lernen und ihren Beruf mit Freude und Enthusiasmus vermittelt zu bekommen, aber vor allem in einem angenehmen Arbeitsklima tätig zu sein. „Ich bin auch von meinen Azubi-Kollegen gut angenommen worden, habe mich mit allen Kollegen und Kolleginnen gut verstanden und wir haben uns immer gegenseitig unterstützt. Probleme und Wünsche konnten offen kommuniziert werden,“ fasst Lea die Zusammenarbeit und das Miteinander zusammen. Von ihren jungen Kollegen wurde sie sogar zur Jugendausschuss-Vertreterin gewählt und setzte sich in dieser Funktion zwei Jahre für die Belange der Auszubildenden ein.

Zwei Punkte gefielen ihr während ihrer Berufsausbildung besonders: „Toll war, dass ich weitestgehend selbstständig arbeiten durfte. Mir hat es immer gut gefallen, wenn ich etwas Neues ausprobiert habe. Das hat am Anfang vielleicht nicht immer gleich geklappt. Ich habe aber
stetig bemerkt, wie die Arbeit mir immer leichter fiel, schneller von der Hand ging und die Qualität immer besser wurde.“ Als weiteren Pluspunkt zählt sie die professionellen Ausbildungsstrukturen auf. „Man hat permanent einen Ansprechpartner und Unterstützer an seiner Seite, den man jederzeit fragen und um Hilfe bitten kann.“ Jedem und jeder Auszubildenden wird ein Facharbeiter als Pate zur Seite gestellt. Das macht natürlich den Einstieg ins Unternehmen und das Ankommen im neuen Lebensabschnitt der Berufsausbildung leichter und erhöht gleichzeitig den Lerneffekt.

Heute arbeitet Lea als CNC Bohr- und Fräswerkerin an einer 7m CNC-Maschine, wo sie auch während der Ausbildung hauptsächlich eingesetzt war. „Jetzt habe ich natürlich größere Teile zu bearbeiten und mehr Verantwortung als in der Lehrzeit.

Als Zerspanner sind wir außerdem reine Fräser, zur Ausbildung gehörte damals aber auch das Drehen.“ Ihre Tätigkeit stuft sie als nur bedingt körperlich anstrengend ein. Die häufigsten Abläufe bestehen darin, Bauteile zu spannen, Teile aufzubauen oder auf der Unterlage neu auszurichten, so dass alles gerade und winklig ist und anschließend entsprechend abzufräsen. Wichtig ist dabei vor allem räumliches Vorstellungsvermögen und fit im Rechnen zu sein.

Lea hat längst bewiesen, dass sie mit Technik und großen Maschinen umgehen kann. Beim Girls‘ Day am 25. April hatten technikaffine Schülerinnen nun wieder die Gelegenheit, in die Berufsfelder Bau, Elektronik und Metall sowie Bergbau reinzuschnuppern und sich auszuprobieren. Der Zuspruch war groß. Eine Woche vor dem Girls‘ Day und dem gleichzeitig stattfindenden Boys’ Day waren bereits mehr Anmeldungen eingegangen als Plätze verfügbar waren. „Wir freuen uns über das starke Interesse und haben für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer natürlich ein buntes Programm vorbereitet,“ gibt Ausbildungsleiter Thomas Gottwald bekannt. Neben einem Betriebsrundgang erwartete die Jugendlichen eine Besichtigung der technischen Abteilung Bergbau sowie der kaufmännischen Abteilung und des gerade modernisierten Hochregallagers. Aber natürlich stand auch ein Besuch der Lehrwerkstatt an. Hier durfte bei einer kleinen Überraschungsaufgabe praktisches Können unter Beweis gestellt werden. Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde.

Bei Berufsorientierungsevents wie dem Girls‘ bzw. dem Boys‘ Day oder dem Tag der Ausbildung können sich interessierte Schülerinnen und Schüler zu den vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten informieren, sich an konkreten berufsspezifischen Tätigkeiten ausprobieren und erste Kontakte in die Berufswelt knüpfen. Willst du Lea und den anderen Girls in der gewerblichen Ausbildung im BAUER Konzern über die Schulter schauen? Dann einfach den Code scannen und Film ab!