Agentur-Kantine öffnet auch für Besucher

Wie zu Hause, nur mehr

Donnerstag
18.04.2024, 18:14 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Wenn zur Mittagszeit der kleine Hunger ruft, dann kann man in der Uferstraße nun auch wieder die Agentur für Arbeit ansteuern. Die Kantine im Haus hat nicht nur für Mitarbeiter geöffnet und befindet sich seit kurzem wieder in erfahrener Hand…

Lars Sobik hat mit seinem Cateringservice „Eat and Smile“ den Betrieb der Kantine übernommen, die damit nun die fünfte ihrer Art unter seiner Hand ist. Rund 600 Essen produziert man am Tag für hungrige Mitarbeiter bei Schachtbau, Feuer powertrain, Maximator, den Stadtwerken und nun auch bei der Agentur für Arbeit.

Agenturchef Karsten Froböse begrüßt Lars Sobik und seine Kolleginnen in der Uferstraße, Stefanie Franz und Juliana Schwedt übernehmen die Betreuung der Gäste (Foto: agl) Agenturchef Karsten Froböse begrüßt Lars Sobik und seine Kolleginnen in der Uferstraße, Stefanie Franz und Juliana Schwedt übernehmen die Betreuung der Gäste (Foto: agl)


Die Möglichkeit hier auch als Gast zu speisen gab es eigentlich schon immer, sagt Hausherr Karsten Froböse, während der Öffnungszeiten des Hauses steht die Kantine allen offen, in der Regel bis etwa halb eins, am „langen Donnerstag“ auch darüber hinaus. Mittwoch ist die Agentur für den Besucherverkehr geschlossen, dann sind die rund 250 Mitarbeiter im Haus und in der Kantine unter sich.

Hier hat man Besuch von außerhalb in der letzten Zeit ohnehin eher selten gesehen, während Corona war der Kantinenbetrieb zum erliegen gekommen und dann in Vergessenheit geraten, berichtet Froböse. Lars Sobik und Team haben sich mit kreativen Ideen über die für die Gastronomie besonders karge Pandemiezeit retten können. „Als alles voneinander getrennt war, ist auch das gemeinsame Mahl zum Mittag ein Stück weit eingeschlafen aber das ändert sich wieder. Die Kantine hier stand jetzt länger leer aber wir sind überzeugt, dass das Potential hat, nicht nur für das Haus selber, sondern für das Quartier insgesamt.“, sagt Sobik.

Auf der Speisekarte stehen regelmäßig zwei Mittagsmenüs, heute unter anderem gebackener Leberkäse mit Kartoffelbrei und Zwiebelsauce. An der Quantität müsse die Qualität nicht leiden, verspricht der gelernte Koch, viele Zutaten kämen von regionalen Zulieferern und Geschmacksverstärker gibt es bei ihm nicht. „Im Grund kochen wir hier wie zu Hause, nur halt eben mehr. Kulinarisch austoben können wir uns dann, wenn wir Großveranstaltungen versorgen.“

Wer ein guter Koch sein will, der muss in der Küche Kreativität entfalten können aber leicht ist der Dienst am Herd nicht immer, das schlägt sich auch in den Ausbildungszahlen nieder. Sobik sucht seit längerem nach neuen Nachwuchskräften, bisher ohne Erfolg. In der Gastronomie ist das heute leider Alltag, die Branche kämpft noch mehr als manch andere mit den Nachwuchsproblemen. Aber in der neuen Kantine sitzt der Caterer nun direkt an der Quelle und vielleicht findet der eine oder andere junge Arbeitssuchende ja Geschmack an dem was Sobik und Kollegen auftischen.
Angelo Glashagel