Bauarbeiten an der Wiedigsburg abgeschlossen

Schön ist’s geworden

Dienstag
16.04.2024, 12:48 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zwischen Wiedigsburg und Rosengasse hat die Firma Granitbau in den zurückliegenden Wochen viel gearbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und der in der Geschichte versierte Nordhäuser findet in der Anlage sogar Erinnerungen an das alte Nordhausen…

2.300 Quadratmeter Groß- und Kleinpflaster, 500 Meter Bordstein, sieben Bäume, 14 Altstadtleuchten, jede Menge Arbeit die am Ende keiner mehr sieht und oben drauf ein Blühstreifen mit historischem Hintergrund - zwischen Rosengasse und Hohensteiner Straße hat die Firma Granitbau (GBN) ordentlich geschuftet um das Antlitz des Quartiers auf Vordermann zu bringen.

Blühstreifen auf dem Weg des alten Mühlgrabens an der Wiedigsburg (Foto: agl) Blühstreifen auf dem Weg des alten Mühlgrabens an der Wiedigsburg (Foto: agl)


Gearbeitet wurde zumeist mit Naturstein, bei den Bauarbeiten stieß man aber auch auf brauchbare Reste der ursprünglichen Bebauung. Die alten Steine wurden auf Vordermann gebracht und fanden beim Neubau wieder Verwendung.

Das man sich hier, wie Oberbürgermeister Kai Buchmann heute Vormittag sagt, auch darum bemüht hat, das Werk der Altvorderen in der Erinnerung zu halten, ist für den geschichtlich bewanderten Spaziergänger offensichtlich - der angesprochene Blühstreifen folgt dem Verlauf des alten Mühlgrabens, der die Stadt und das Leben ihrer Bewohner seit ihren Anfängen geprägt hatte und erst in Folge der Zerstörungen im zweiten Weltkrieg verloren ging.

Der Streifen zieht sich farbenfroh blühend vom Altentor herüber zur Rosengasse und mündet in ein Feuchtbecken, das sich aus dem Zulauf über die Straßenentwässerung speist. Ein richtiger Wassergraben kann das Becken nicht sein, das Nass darf hier maximal 20 Zentimeter hoch stehen. Für ein Schilf und ein wenig klimatische Kühlung dürfte der Versuch aber sorgen, mit etwas Zeit sollte das Becken zum kleinen Biotop werden können und auf den großen Steinen manch müßigen Schüler und Spaziergänger zum verweilen einladen.

Auch im weiteren Umfeld wurde in den letzten Monaten viel gearbeitet, von der Neuausrichtung der Bushaltestellen in der Hohensteiner Straße bis zur Wendeschleife an der Elisabethstraße. Auch hier finden sich die Spuren des Mühlgrabens, allerdings nicht als grüne Bepflanzung sondern nachempfunden im Verlauf des Pflasters, erläutert Stephan Ostermann vom Granitbau und bedankte sich bei allen Partnern und Kollegen, man habe termintreu und flexibel miteinander arbeiten können.

Das nötige Kleingeld für die Umsetzung stammt aus der Städtebauförderung des Freistaates. Deswegen wurde heute auch noch nicht der ganz große Bahnhof mit Bändchen und Schere aufgeführt. Das will man sich für den „Tag der Städtebauförderung“ am 4. Mai aufsparen, erklärte der Oberbürgermeister.

Wo man danach gleich weiter machen könnte und sollte, weiß GBN Chef Helmut Ostermann - am Blasii-Kirchplatz. Der Granitbau habe hier in der Vergangenheit bereits seine Spuren hinterlassen, man würde die Aufgabe gerne bis zur Vollendung führen, wenn denn wieder Bewegung in die Sache kommt.

Und die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht, die lange aufgeschobene Sanierung des zentralen Platzes am Eingang zur Altstadt stand zuletzt nicht nur auf der politischen Agenda sondern hat auch ihren Niederschlag in der Haushaltsplanung der Stadt gefunden, zumindest für die Planungsleistungen. Ob der Bauauftrag dann auch an Ostermann und Kollegen geht steht freilich noch nicht fest, das Areal an der Wiedigsburg taugt aber durchaus als Referenz für gute Arbeit.
Angelo Glashagel