Preußen mit historischen Kantersieg gegen Gera Westvororte

Neun Tore auf dem Kunstrasen

Sonntag
27.11.2022, 10:00 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
"Alle Neune", rief der glückselige Stadionsprecher gestern Nachmittag um 15.45 Uhr im Bad Langenslazaer Stadion der Freundschaft, als Martin Fiß sein sage und schreibe sechstes Tor im Spiel erzielte, der Schiedsrichter ein Einsehen hatte und die Partie beim sensationellen Stand von 9:0 für die Preußen abpfiff...

Martin Fiß war gestern nicht vom Ball zu trennen und erzielte unglaubliche sechs Tore (Foto: oas) Martin Fiß war gestern nicht vom Ball zu trennen und erzielte unglaubliche sechs Tore (Foto: oas)

Für reichlich Unterhaltung war am Samstagnachmittag auf dem Kunstrasen im Stadion der Freundschaft in Bad Langensalza gesorgt. Das letzte Heimspiel des FSV Preußen im laufenden Jahr bot den Zuschauern neun Tore, alle davon wurden dem Heimteam gut geschrieben. Die Gäste aus Gera-Westvororte mussten die Heimfahrt mit einer heftigen Schlappe antreten, ihr einziger Trost war lediglich, dass es nicht zweistellig endete, obwohl das heimische Team mehrere Gelegenheiten dazu hatte.

Am Anfang ging die Elf von Coach Thomas Wirth etwas zu schludrig mit den Torchancen gegen den stark ersatzgeschwächten Tabellenletzten um, es klappte bei weitem nicht alles und Carsten Weis hatte Pech mit seinem Freistoß, der am Pfosten landete. Die Dose öffnete schließlich Martin Fiß, der die verunglückte Abwehr des Geraer Keepers nach zentralem Abschluss von Weis ausnutzte und den Ball über die Linie drückte.

Wenig später gab es bereits die Vorentscheidung und das schon zur Mitte der ersten Halbzeit. Florian Engel zog vom 16er ab und Geras Wolfram lenkte den Ball mit dem Arm im Strafraum über das Tor. Der souveräne Schiedsrichter Baudis hatte genau hingeschaut und schickte den Gäste-Akteur sofort vom Platz, während sich Fiß das Leder schnappte und vom Elfmeterpunkt links unten versenkte.

Mit einem Mann mehr ergaben sich dann die Räume, die der FSVP braucht. So ging mehrfach die Post über die Flügel ab und in der Mitte lauerten die Mitspieler. Davon konnten Dome Finger und erneut Martin Fiß profitieren, die das Ergebnis vor der Halbzeit auf 4:0 schraubten. Das tat nach drei torlosen Heimspielen in Folge erfrischend gut für die Preußen-Fans und Verantwortlichen.

Auch in Durchgang Zwei stand die Tormusik selten still. Kurz nach Wiederanpfiff zog Finger über die rechte Seite auf und davon, von wo er Fiß bediente, der aus Nahdistanz das Fünfte besorgte. Anschließend ging Andris Hermes über links steil und brachte die Flanke butterweich auf Tobi Sauerbier, der aus 5 Metern keine Probleme hatte, zum halben Dutzend zu vollenden. Beim siebten Streich war erneut „Fisser“ zur Stelle und nun wurde es spannend, ob die Preußen bis zum zehnten Treffer durchziehen würden.

Westvororte wehrte sich nach Leibeskräften, wenngleich sie kaum für offensive Entlastung sorgen konnten. Trotzdem schafften es die Gäste, den Kasten für 20 Minuten zu verteidigen. Dann hatte Lukas Rösener seinen großen Auftritt, der einen perfekten Steilpass erlief und den Torhüter vernaschte, so dass die Bahn frei war für seinen ersten Punktspieltreffer im Preußenhemd. Es wurde endlich Zeit für den jungen Thamsbrücker.

Der eingewechselte Lukas Rösener auf dem Weg zu seinem ersten Punktspieltor für die Preußen (Foto: oas) Der eingewechselte Lukas Rösener auf dem Weg zu seinem ersten Punktspieltor für die Preußen (Foto: oas)

Beinahe wäre Schlitzohr Carsten Weis noch eine direktverwandelte Ecke gelungen, auch kurz vorher landete eine Direktabnahme von ihm am Fuß eines Gästespielers auf der Torlinie. Dem 10er der Preußen war somit kein Treffer vergönnt, dafür schlug Goalgetter Fiß nochmal zu, der seine durch die Verletzung versäumten Tore nachholte und damit in die Geschichtsbücher einging. Zudem hielt Keeper Zamiar sein Tor als einziger Thüringenliga-Torwart dieses Wochenendes sauber. Lediglich einen gefährlichen Schlenzer von Geras Kapitän in der ersten Halbzeit sah er am Pfosten vorbei fliegen.

Die Gästespieler waren wohl mehr als froh, als der Referee die Partie nach kurzer Nachspielzeit beendete und sanken erschöpft zu Boden, während es die 6 Gästefans mit Humor nahmen und noch das eine oder andere Liedchen anstimmten. Selten war ihr Schlachtruf treffender, als an diesem Tag: Ohne Worte, Westvororte.

Tore: 1:0, 2:0 Fiß (24., Handelfmeter/27.), 3:0 Finger (38.), 4:0, 5:0 Fiß (41., 47.), 6:0 Sauerbier (57.), 7:0 Fiß (64.), 8:0 Rösener (84.), 9:0 Fiß (90.)

Zuschauer: 105

FSV Preußen: Zamiar, Hermes, Zickler, Jäger, Harnisch, Engel (59. Rösener), Scheer (67. Domeinski), Sauerbier, Weis, Finger (57. Le. Ortlepp), Fiß
Markus Fromm