Gewerbliche Kammern aus Ost und West appellieren an die Bundespolitik

Gesellschaft und Wirtschaft brauchen Frieden

Sonnabend
26.11.2022, 15:20 Uhr
Autor:
nis
veröffentlicht unter:
Eindringlicher Friedensappell von Unternehmensvertretern aus Ost- und Westdeutschland: Vier gewerbliche Kammern – federführend die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) – fordern die Bundesregierung auf, aktiv auf ein Ende des bewaffneten Konflikts in der Ukraine hinzuwirken...

In einer ganzseitigen Zeitungsanzeige (FAZ) schreiben Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel, die Vizepräsidenten im IHK-Präsidium und Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Thomas Brockmeier, unterstützt von ihren Kollegen aus drei anderen gewerblichen Kammern: „Wenn nicht über Frieden gesprochen wird, bleibt er schlicht unerreichbar“, so der erste Satz des Appells in Anlehnung an das Diktum Wittgensteins „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt". Die ´Schweigespirale´ müsse durchbrochen, über den Frieden müsse mindestens so viel gesprochen werden wie über den Krieg, fordern auch die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der IHK Gießen-Friedberg, der IHK Cottbus und der HWK Halle (Saale). Diplomatie brauche eine faire Chance, insoweit dürfe nichts unversucht gelassen werden.

Der Krieg und seine Folgen, so argumentieren die Unternehmensvertreter, gefährden Wohlstand und sozialen Frieden in Deutschland. „Frieden muss gewollt und geschaffen werden – von Menschen, von umsichtiger Politik und kluger Demokratie.“ Zugleich kritisieren sie „asymmetrische Belastungen“ durch die Energiepolitik. Mit den bisher beschlossenen Maßnahmen, die aktuelle Energiekrise zu bewältigen oder auch nur abzumildern, werde nicht das Übel an der Wurzel gepackt, sondern lediglich an Symptomen herumgedoktert. Die deutsche Energiepolitik dürfe nicht länger eine Mischung aus Wunschvorstellungen, Ankündigungen und unkoordinierten Einzelmaßnahmen bleiben. „Defossilisierung muss und darf nicht Deindustrialisierung bedeuten! Denn sonst droht ein regelrechter Kahlschlag – wirtschaftlich, gesellschaftlich, atmosphärisch.“