Fotograf Olaf Martens kehrt mit spannendem Projekt zurück

Opulente Tafelbilder als Inszenierung

Mittwoch
21.09.2022, 09:40 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Nachdem der in Nordhausen geborene Fotograf Olaf Martens im vergangenen Jahr seine Werke ausstellte, startet er in den nächsten Tagen ein interessantes Fotoprojekt im Landkreis. Ähnlich barocken Gemälden sollen Szenen entstehen und abgelichtet werden …

Olaf Martens starte ein Projekt in und um Nordhausen: TAFELBILDER (Foto: O.Martens) Olaf Martens starte ein Projekt in und um Nordhausen: TAFELBILDER (Foto: O.Martens)

„Durch die positive Resonanz auf meine Fotoworkshops fragten mich viele Leute, ob es nicht möglich sei, ein größeres, ähnlich eigenständiges Kunstprojekt wieder gemeinsam zu realisieren“, erzählte der in Leipzig lebende Fotograf der nnz. Und so wurde die Idee der TAFELBILDER geboren, ein fünf- bis siebentägiges Projekt, das in der Stadt und dem Landkreis Nordhausen mit verschiedenen theaterähnlichen, filmischen und perfomanceartigen Fotoinszenierungen und Shootings verwirklicht werden soll. Etwa 50 bis 100 Akteure werden daran beteiligt sein.

„Da es in der Region Nordhausen verschiedene, sehr lebendige Karnevalsvereine und andere spannende Vereine gibt, fragte ich dort an, ob nicht Interresse für die Mitwirkung an einem solchen Projekt zu wecken wäre. Das heißt, sich aktiv mit seinen Leuten in diese Fotoworkshops und Inszenierungen mit eigenen Ideen, Kostümen, Themen, Orten und Spielern einzubringen.“

Martens freute sich, dass die Resonanz überraschend groß war, „Die Lust, aus sich Herauszukommen und mitzumachen ist enorm. Das Ganze entwickelte sich in kürzester Zeit zum Selbstläufer.“ Geplant ist, Themen der Gegenwart zu illustrieren: Flucht, Aufbruch, Verschwendung, Veränderung, Maskierung, Auswege, Sehnsucht, Heimweh, Tradition, Freundschaft, Gleichheit, Hilflosigkeit, Zusammenhalt, Menschlichkeit und Lebenslust sollen in verschiedenen Formationen vor der Linse des Fotografen durchgespielt werden.
Dabei entstehen große Tafelbilder ähnlich der Malerei aus Renaissance und Barock. Die Interaktion, der Zufall und das Spiel zwischen den einzelnen Akteuren sowie die Gegenüberstellung des Ortes spielen für den Projektleiter eine große Rolle. Auch grotesk anmutende Situationen können ein wichtiger Faktor für die Realisierung des Kunstwerkes sein.

Als Schauplätze hat sich Olaf Martens die Kneiff- Villa und den Park Hohenrode sowie das Hotel Fürstenhof in Nordhausen ausgewählt. Weiterhin sollen shootings im Schlösschen Hue de Grais in Wolkramshausen, im Reiterhof in Wollersleben und im gesamten Dorf Leimbach abgehalten werden. Nach dem Willen des Meisters bestehen die Fotoinszenierung aus einem bildlichen, aufeinanderfolgenden Ablauf, einer Sequenz, vom Entstehen bis zum Auflösen der Fotoinszenierung und schließlich dem gestellten Bild.

Schauspielerisch gestellte Fotos sollen entstehen (Foto: O.Martens) Schauspielerisch gestellte Fotos sollen entstehen (Foto: O.Martens)

Reine Architekturbilder am Ort der Inszenierung ohne den Menschen am gleichen Ort bilden den Anfang, es folgt das Making - Off, das noch unperfekte Bild, das den der Aufbau mit den Akteuren, das Verkleiden, das Einweisen und Gestalten festhält. Dann das inszenierte Bild; das Endprodukt und eigentliche Foto, das Ziel der ganzen Unternehmung war. Und zum Abschluss wieder ein Making - Off, dieses Mal die Auflösung des inszenierten Bildes, die Demaskierungen Darsteller zu authentischen Menschen von heute. Außerdem sollen sich die Akteure während der Arbeit gegenseitig ablichten und den Ablauf dokumentieren, um einen anderen Blick auf die ganze Aktion zu werfen.

Als erster Aktionstag wurde Sonntag, der 2. Oktober im Park Hohenrode und der Villa Kneiff auserkoren, die anderen folgen bald danach an den Wochenenden. Wir werden hier weiter darüber berichten und Ihnen das eine oder andere Kunstwerk zeigen.