Nuvaxovid soll Impfmuffel überzeugen

Der fünfte Impfstoff kommt heute in Deutschland an

Montag
21.02.2022, 07:11 Uhr
Autor:
osch
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Der Impfstoff Nuvaxovid vom Hersteller Novavax zur Impfung gegen Corona soll ab heute in Deutschland zum Einsatz kommen. Darüber informierte das Thüringer Gesundheitsministerium am Wochenende. Wann er genau eintrifft, steht noch nicht fest …

Der Impfstoff ist ein so genannter Proteinimpfstoff und wird auch als Tot-Impfstoff bezeichnet. Er enthält Coronavirus-ähnliche Partikel mit dem Corona-Eiweiß „Spike-Protein“. Durch die Impfung wird das Immunsystem angeregt, Abwehrstoffe (Antikörper und T-Zellen) gegen das Corona-Virus zu bilden. Nuvaxovid enthält im Gegegnsatz zu den anderen vier in Deutschland zugelassenen Vakzinen keine Erbinformation wie mRNA oder DNA. Wenn die Geimpften später in Kontakt mit dem Coronavirus kommen, wird es schnell durch das Immunsystem erkannt und gezielt bekämpft. Durch die Impfung entstehen im Körper selbst keine Coronaviren und laut Hersteller können sich die im Impfstoff enthaltenen Eiweiß-Partikel nicht vermehren. Als Nebenwirkungen der Impfungen werden vorübergehende und leichte Beschwerden wie Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen angegeben, die aber meist leicht ausfallen sollen. Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen erforderlich.

Dem Bundesland Thüringen soll gemäß dem Bevölkerungsschlüssel bis Ende März 102.000 Impfdosen zur Verfügung gestellt werden. Die Hälfe davon wird für die Zweitimpfungen zurückgelegt. Dementsprechend können vorläufig 51.000 Thüringerbis zum Quartalsende mit dem Novavax-Impfstoff geimpft werden. In dieser Woche werden die ersten 36.000 Impfdosen erwartet. Allerdings gibt es laut dem Gesundheitsministerium in Erfurt keinen genauen Liefertermin, weil bisher keine klaren Angaben des Bundes dazu existieren. Die Terminvergabe für eine Immunisierung mit Nuvaxovid „wird zunächst priorisiert für die von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht erfassten Beschäftigungsbereiche erfolgen“, teilte das Thüringer Gesundheitsministerium mit. Das heißt, es wird den Mitarbeitern in medizinischen und Pflegeberufen angeboten, die bisher alle verabreichten Impfstoffe verschmäht haben.

In den Impfstellen sind thüringenweit Termine für den 26. und 28. Februar reserviert. Sobald sich abzeichnet, dass die Nachfrage gedeckt ist, könnten die Termine auch weitergehend für andere Interessenten geöffnet werden, verspricht das Ministerium. Für alle impfverpflichteten Beschäftigten, die sich auch gegen Nuvaxovid wehren, bereitet das Ministerium gerade einen Maßnahmen-Stufenplan bis zu ihrer Entlassung aus dem Dienst vor. Allerdings nennt das Ministerium den Rauswurf der Verweigerer „Betretungs- und Tätigkeitsverbot“ und setzt, laut Ministerin Werner auf „Motivieren statt Sanktionieren“.
Olaf Schulze