Mühlhausen

Weitere Schritte zum Erhalt der Synagoge

Mittwoch
24.02.2021, 14:35 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Mühlhäuser Synagoge – eine der wenigen in Thüringen, die der Zerstörung während der NS-Diktatur entgangen ist – soll als Ort des Gebets, des Lernens und der Begegnung erhalten bleiben. Jetzt wurde das Gebäude von der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen an die Stadt Mühlhausen zur Nutzung übergeben...

„Die Stadt Mühlhausen und die Jüdische Landesgemeinde Thüringen nehmen im Themenjahr 2020/2021 ‚Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen‘ die reiche jüdische Geschichte der Stadt zum Anlass, die Mühlhäuser Synagoge zu einer noch lebendigeren Stätte der Begegnung zu entwickeln. Das Wissen über jüdische Religion und Kultur bereichert unsere Gesellschaft und leistet auch einen Beitrag gegen Antisemitismus“, erklärte Prof. Dr. Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, anlässlich der Übergabe am 24. Februar 2021 in Mühlhausen.

„Für die Stadt Mühlhausen ist es eine Herzensangelegenheit, unsere Synagoge dauerhaft zu erhalten. Mit dem jetzigen Schritt wollen wir das langjährige Engagement engagierter Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser und die enge Zusammenarbeit der Stadt mit der Jüdischen Landesgemeinde fortführen. So möchten wir auch weiterhin dafür sorgen, dass dieses wichtige bauliche Zeugnis der Mühlhäuser Stadtgeschichte bewahrt und intensiv genutzt wird“, so Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns.

Die Mühlhäuser Synagoge wurde 1841 eingeweiht. In der Pogromnacht am 9. November 1939 wurde sie geschändet, entging aber einer vollständigen Zerstörung. Im Jahr 1947 wurde sie der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen zurückgegeben.

Stadtachivar Dr. Helge Wittmann, Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns, der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Reinhard Schramm, und Rabbiner Alexander Nachama (v.l.) vor der Mühlhäuser Synagoge. (Foto: Stadtverwaltung Mühlhausen) Stadtachivar Dr. Helge Wittmann, Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns, der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Reinhard Schramm, und Rabbiner Alexander Nachama (v.l.) vor der Mühlhäuser Synagoge. (Foto: Stadtverwaltung Mühlhausen)


1998 wurde die Synagoge nach vorausgegangener Sanierung in engem Zusammenwirken von Jüdischer Landesgemeinde und Stadt Mühlhausen wieder eingeweiht. Auf Grundlage des jüngst geschlossenen Nutzungsvertrags wird die Stadt Mühlhausen nunmehr notwendige Reparaturen angehen. Dafür wurden Fördermittel in Aussicht gestellt.

Künftig sollen in Absprache mit der Tourist Information Mühlhausen wieder geregelte Öffnungszeiten angeboten und die Synagoge als Veranstaltungsort zur Verfügung gestellt werden. Für die Koordination ist Stadtarchivar Dr. Helge Wittmann, Leiter des Fachbereichs Stadtarchiv/Stadtbibliothek der Stadtverwaltung Mühlhausen, zuständig.