Grußwort der SPD-Stadtratsfraktion zum neuen Jahr 2021

Weichen stellen für die Zeit nach der Krise

Dienstag
12.01.2021, 08:19 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Viele Neujahrsempfänge mit großen Reden und Plänen für das anstehende Jahr wird es diesmal nicht geben. Dennoch werden Ideen entwickelt, wie und mit welchen Maßnahmen das städtische Leben weitergehen kann. Die Nordhäuser SPD-Genossen haben sich darüber Gedanken gemacht...

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
noch vor einem Jahr sah die Welt ganz anders aus. Wir starteten mit viel Optimismus ins Neue Jahrzehnt. Heute hält ein Virus die ganze Welt in Atem. Einschränkungen, Existenzängste und die Fragen, was kommt danach beherrschen die öffentliche und private Debatte. Die Folgen der Pandemie werden uns noch lange zu schaffen machen, darüber sind sich wohl die meisten Menschen einig. Aber wir dürfen nicht in Angst und Sorgen verharren. Vielmehr müssen wir jetzt nach neuen Strategien suchen, damit wir wieder sicheren Boden unter den Füßen gewinnen und die richtigen Schlüsse für die Zukunft nach der Pandemie ziehen.

Vielleicht müssen wir neue Prioritäten setzen und manche Projekte müssen etwas bescheidener ausfallen aber wir dürfen jetzt nicht in eine Abwartehaltung verfallen. Mit den zusätzlichen Einnahmen vom Land in Höhe von fast 3 Millionen Euro werden der Stadt neue Spielräume eröffnet. Die wollen wir nutzen.

In unserer 1. Fraktionssitzung im neuen Jahr haben wir Vorschläge erarbeitet, wie und wo die Stadt mit den Erfahrungen der Pandemie die zusätzlichen Mittel einsetzen sollte. Dabei muss der Innenstadt unsere besondere Aufmerksamkeit gelten. Die Stadt muss das Gespräch mit Handel, Gastronomie, Handwerk und Dienstleistern führen, um Leerstände durch Coronafolgen möglichst zu verhindern und es muss weiter investiert werden.

Als erstes sollten die bereits beschlossenen und mit Haushaltsmitteln untersetzten Vorhaben zügig umgesetzt werden. Dazu zählt, endlich die Neugestaltung des Blasiikirchplatzes abzuschließen, um das Stadtzentrum weiter zu stärken und die Altstadt besser anzuschließen.

Auch die Entwicklung des B-Plans am Hauptfriedhof als Wohnstandort für junge Familien sollte Priorität haben, denn wir wollen sie in der Stadt halten. Weiterhin muss der beschlossene Bau des Spielplatzes in Nordhausen Nord Priorität haben, denn wir erleben jetzt in der Pandemie wie wichtig diese Bewegungsräume für unsere Kinder und Heranwachsenden sind.

Wir werden uns im Stadtrat dafür einsetzen auch neue Maßnahmen zu planen, die unsere Innenstadt weiter attraktiv machen und zum historischen Erbe gehören. Nachdem seit Jahren kein Käufer für den Gebäudekomplex Waisenhaus/Walkenrieder Hof gefunden wurde, ist es jetzt an der Zeit umzudenken und eine Planung für einen modernen Verwaltungskomplex in historischem „Gewand“ in Auftrag zu geben. Da in diesem Jahr ohnehin eine Dachinstandsetzung geplant ist, sollte nun ein Gesamtkonzept durch die Stadt erarbeitet werden. Das kann nur eine langfristige Maßnahme werden, die in Jahresabschnitten umgesetzt wird und an deren Ende die jetzigen hohen Mietzahlungen wegfallen und die Verwaltung wieder in stadteigene Räume umzieht. Damit können langfristig Ausgaben reduziert werden.

Auch für die Idee, einen durchgehenden Radweg durch die Stadt stückweise umzusetzen, werden wir im Stadtrat um Mehrheiten werben, da das Radfahren im letzten Jahr erheblich zugenommen hat und es nicht nur eine Frage des klimafreundlichen Verkehrs ist, sondern zunehmend auch eine Frage der Sicherheit wird.

Selbstverständlich werden wir auch an einer Lösung für das IFA-Museum mitwirken. Auf der Grundlage unserer Museumskonzeption sollte die Stadt endlich Vorschläge unterbreiten, wie das erfolgreiche Museum dauerhaft gesichert werden kann.

Wir müssen jetzt für die Zeit nach der Krise die Weichen stellen. Die Vorteile von Mittelstädten wie Nordhausen nahe an der Natur, mit viel Bewegungsräumen im öffentlichen Grün und den Vorzügen einer Stadt sind inzwischen unübersehbar.
SPD-Fraktion Stadtrat Nordhausen