Meldung aus der Wirtschaftswelt

Beseitigung von Gewalt gegen Frauen 2020

Dienstag
24.11.2020, 09:44 Uhr
Autor:
khh
veröffentlicht unter:
DGB Thüringen am Vortag zum Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen 2020...


Am 25. November findet der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen statt. Gerade im Jahr der Coronakrise sind viele Menschen mit ihren gewalttätigen Partnern zuhause. Dies birgt besonders für Frauen und Kinder große Gefahr. Der DGB Hessen-Thüringen fordert die Thüringische Landesregierung auf neben der finanziellen Unter-stützung für Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen auch über das Jahresende hinaus, die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von häuslicher Gewalt gegen Frauen weiter aktiv umzusetzen.

In den letzten Jahren sind die Zahlen bei der Anzeige von häuslichen Gewalttaten auch ohne coronabedingte Einschränkungen immer weiter angestiegen. Es wird von einer Dunkelziffer um 80% ausgegangen. Die Auswirkungen der Lockdown-Phasen sind für das laufende Jahr noch nicht komplett überschaubar. Berichte von Beratungsstellen und Unterkünften deuten jedoch daraufhin, dass diese weiter steigen werden. „Gerade in den Zeiten des Lockdowns waren und sind wichtige Ansprechpersonen für Betroffene außer-halb der eigenen vier Wände nicht mehr direkt greifbar. Die Institutionen geben ihr Bestes, um Beratung und Schutz zu gewährleisten. Viele sind von Einnahmen aus Vorträgen und Spenden abhängig, die aktuell bei steigenden Ausgaben für technische Ausstattung und Hygienemaßnahmen, wegbleiben“, so Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen.

Ausdrücklich begrüßt der DGB Hessen-Thüringen das Anliegen der grünen Justizministerinnen und –minister auf eine explizite Erfassung von frauenfeindlichen Straftaten, die auf der Ende dieser Woche stattfindenden Justizministerkonferenz behandelt werden soll. Dies verhindert keine Gewalttaten, erleichtert allerdings die Erfassung und Verfolgung von Straftaten.

Abschließend bekräftigt Rudolph noch einmal die Forderungen aus dem letzten Jahr: „Der DGB fordert, dass auch Frauen ohne Anspruch auf soziale Leistungen; oder bei unklarem Aufenthaltsstatus, Zugang zu Schutzeinrichtungen haben sollten – ebenso wie Trans- und intergeschlechtliche Personen.“

Reiner Sörgel
EVG/DGB