Landkreis stellt Elektro-Busse in Dienst

Motor der Energiewende

Donnerstag
29.10.2020, 14:45 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Mit sechs neuen Bussen steigt der Landkreis Nordhausen in die Elektromobilität im Nahverkehr ein. Zum Einstand besuchte man heute einen Werbepartner aus der Region, der gut zum Thema passt: die Firma Sokratherm…

E-Bus Einweihung bei Sokratherm (Foto: agl) E-Bus Einweihung bei Sokratherm (Foto: agl)

Eigentlich sind die neuen Elektrobusse in simplen weiß gehalten, wie bei den Verkehrsbetrieben üblich nutzt man Busse und Bahnen aber auch als fahrende Werbetafeln. Eines der neuen Fahrzeuge präsentierte man in diesem Sinne heute auf dem Hof der Firma Sokratherm. Im Minimum würden die Busse einen „Umlauf“ von rund 180 Kilometern schaffen, unter Idealbedingungen komme man auf 280 bis 300 Kilometer und auch die Fahrer seien mit der Fahrdynamik der neuen Busse zufrieden, erklärte der Leiter der Verkehrsbetriebe, Thorsten Schwarz am Rande der Veranstaltung.

Nachdem man die E-Busse gestern offiziell in Dienst gestellt hatte, ging es gar nicht so sehr um die Fahrzeuge als um das Thema Energiewende an sich. Sokratherm passt da gut ins Bild, als Hersteller von Blochheizkraftwerken liefere man quasi den Strom für die Batterietechnik, sagte Geschäftsführer Johannes Meinhold. Wechselnde Vorgaben der Politik seien im Tagesgeschäft nicht immer hilfreich, dennoch stehe der Mittelständler gut da und würde in Nordhausen gerne eine vierte Werkhalle errichten.

Landrat Matthias Jendricke, Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Salomon und Sokratherm-Geschäftsführer Johannes Meinhold (Foto: agl) Landrat Matthias Jendricke, Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Salomon und Sokratherm-Geschäftsführer Johannes Meinhold (Foto: agl) Bevor man diesen Schritt wagt, wolle man jedoch erst einmal die nötigen Mitarbeiter haben, um die Halle auch „mit Leben füllen zu können“, so Meinhold weiter. In eben diese Kerbe soll auch der öffentlichkeitswirksame Auftritt auf dem neuen Elektro-Bus schlagen: man wirbt nicht für die Produkte der Firma, sondern um Auszubildende und Mitarbeiter. Rund 15 Personen könnte man aktuell einstellen, vor allem im Außendienst, für die Ausbildung bietet man technische und kaufmännische Berufe an.

Die Zusammenarbeit kommt nicht von ungefähr. Das Badehaus betreibt ein BHKW aus Nordhäuser Fertigung und die Azubis im ersten Lehrjahr werden am Berufsbildungszentrum betreut. Es sei schön, wenn man in der Region bleiben könne, meinte Meinhold und Landrat Jendricke bedankte sich für das „Aufhübschen“ des Busses und pries die „zukunftsträchtige Technologie“ des Unternehmens.
Angelo Glashagel