Arbeitsmarkt in Nordthüringen:

Arbeitslosigkeit geht im Oktober zurück

Donnerstag
29.10.2020, 11:00 Uhr
Autor:
psg
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8.423 Personen waren Ende Oktober ohne Arbeit. Das sind 335 Personen weniger als im September. Gegenüber Oktober 2019 stieg die Arbeitslosigkeit spürbar an. Der Überblick...

Grafik (Foto: Arbeitsagentur Nordhausen) Grafik (Foto: Arbeitsagentur Nordhausen)
Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhausen beschreibt die aktuelle Situation: „Im Oktober ist die Nachfrage nach Personal wieder angestiegen. Das ist regelmäßig im Herbst so. Wir haben eine Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 13 Prozent über dem Vorjahr.“

Zum September ist die Arbeitslosigkeit in Nordthüringen um 3,8 Prozent gesunken. 8.423 Personen waren im Oktober 2020 arbeitslos. Verglichen mit Oktober 2019 gab es einen Anstieg um 971 Personen.

Kurzarbeit
Kurzarbeit spielt weiterhin eine große Rolle. Von März bis Mai stiegen die Zahlen. Im Mai waren 15.760 Beschäftigte in Kurzarbeit. Danach waren die Zahlen rückläufig. Laut Hochrechnung haben rund 1.500 Betriebe für knapp 12.000 Arbeitnehmer für Juni Kurzarbeit abgerechnet. Das sind etwa 300 Unternehmen weniger als im Mai und vierzehn Prozent aller Beschäftigten.

Für die Landkreise liegt die Hochrechnung vom Monat Mai vor. Danach war im Landkreis Eichsfeld mit knapp 7.500 Arbeitnehmern jeder fünfte Arbeitnehmer in Kurzarbeiter. 870 Betriebe beantragten die Leistung.
Mit 4.800 Kurzarbeitern waren rund 16 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis Nordhausen im Mai in Kurzarbeit. Knapp 600 Unternehmen haben für ihre Beschäftigten Kurzarbeitergeld abgerechnet. Im Kyffhäuserkreis haben im Mai 450 Unternehmen kurzgearbeitet, betroffen waren 3.400 Arbeitnehmer und rund 17 Prozent aller im Kyffhäuserkreis Beschäftigten.

Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

Im Landkreis Eichsfeld haben die Zahlen zum Vorjahr deutlich zugenommen. 2.394 Menschen waren im letzten Monat arbeitslos. Das sind 25 Prozent mehr als im Oktober 2019. Zum September gab es mit einem Minus von 70 Personen etwas weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,4 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug sie noch 3,6 Prozent.

Im Kyffhäuserkreis waren 2.791 Männer und Frauen Ende des Monats ohne Arbeit, 153 weniger als vier Wochen zuvor. Zum Vorjahr fiel der Anstieg mit rund zwei Prozent moderat aus. Die Quote liegt bei 7,4 Prozent.

Der Landkreis Nordhausen ist zum Vorjahr stärker betroffen. 3.238 Menschen waren Ende Oktober auf Jobsuche, 15 Prozent (+429) mehr als im Oktober 2019. Verglichen mit dem Vormonat waren 116 Arbeitslose weniger registriert. Die Arbeitslosenquote liegt mit 7,6 Prozent höher als im Kyffhäuserkreis.

Kein Jahrgang Corona
Der Blick auf die Ausbildungsmarktstatistik zeigt: 1.171 Ausbildungsbewerber haben seit Oktober 2019 bei den Berufsberatern Unterstützung gesucht. Karsten Froböse: „Es gab in diesem Jahr weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge. Dennoch: Wir hatten keinen Corona - Jahrgang. Der Großteil der Bewerber ist vermittelt. Ein Teil der Jugendlichen hat sich für eine weiterführende Schule entschieden. Die gemeinsamen Anstrengungen mit den Kammern haben sich gelohnt.“

Lediglich 51 Bewerber hatten Ende Oktober noch keine Ausbildungsstelle, etwa so viel wie im letzten Jahr. Die Tatsache, dass Arbeitgeber zunächst abwartend reagierten und Jugendliche aufgrund von Schulschließungen nicht wie gewohnt erreichbar waren, haben die Berufsberater vor große Herausforderungen gestellt. Durch ein gutes Miteinander zwischen Schulen und Berufsberatern konnte vielen Jugendlichen geholfen werden. Für jeden Bewerber sei Ende Oktober abschließend rein rechnerisch ein Ausbildungsplatz vorhanden gewesen.

1.380 Ausbildungsangebote sind in den drei Landkreisen gemeldet worden. 180 Ausbildungsstellen waren Ende Oktober noch frei, der Großteil in Industrie und Handwerk. Gute Chancen für diejenigen, die vielleicht doch noch in diesem Jahr in eine Ausbildung starten wollen. Der Dank des Agenturchefs gilt den Unternehmen, die während der Krise in ihren Bemühungen nicht nachgelassen haben, in Ausbildung zu investieren. „Sie haben in einer ungewöhnlichen und schwierigen Zeit jungen Menschen Sicherheit gegeben und den Einstieg in die berufliche Zukunft ermöglicht.“