Ministerpräsident Bodo Ramelow will ab dem 6. Juni die Corona-Beschränkungen thüringenweit aufheben, so die wohl am häufigsten verbreitete Meldung an diesem Wochenende. Ein Leser sieht da ein wichtigeres Signal...
Am Dienstag will sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) mit seinem Kabinett darüber beraten, wie in Thüringen weitgehend Lockerungen durch gesetzt werden können.
Nach den Vorankündigen sollen auch die Abstandsregel und die Mundschutzpflicht entfallen. Voraussetzung dafür sei jedoch ein niedriger Grenzwert für Neuinfektionen.
Nur ist es das richtige Signal, im Rahmen von ganz Deutschland so weit vorzupreschen? Sicher, in einigen Regionen gibt es teils schon eine ganze Woche lang keine gemeldeten Neuinfektionen mehr. Oder will Ramelow mit populistischen Entscheidungen wieder politischen Boden gut machen?
Das wichtigere Signal hatte Sachsen gesetzt. Hier werden Kindertagesstätten und Schulen wieder geöffnet. Das ist für die Eltern das wichtigere Signal, weil man dann meist wieder besser der Arbeit nachgehen kann und damit wieder wirtschaftliche Stabilität in die Familien einzieht.
Bei der wirtschaftlichen Stabilität der Familien sollte der Schwerpunkt liege und nicht ob man in der Kaufhalle mal für eine halbe Stunde mal ein Mund-Nase-Bedeckung tragen muss, auch wenn das sicher belastend ist, aber kein Vergleich zu den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, in denen viel Familien gestürzt werden.
Regulär geöffnete Kinder- und Schuleinrichtungen (dazu zählen für mich auch solche Einrichtungen wie Mehrgenerationenhäuser, JUST, Freizeitzentrum Artern u.ä.) entlasten dann auch die ältere Generation, die dann nicht mehr so stark in der Kinderbetreuung eingespannt werden muss.
Wenn Ramelow etwas wichtiges machen will, so soll am Dienstag das Kabinett beschließen, dass ab 2. Juni (oder eher) die Kitas und Schulen wieder ihren regulären Betrieb aufnehmen dürfen.