Sicherungsarbeiten entlang der K1

Totholzbestand hat sich erhöht

Donnerstag
27.07.2017, 14:41 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner und Gäste unseres Landkreises ist der idyllisch gelegene Ort Sophienhof im Harz. Viele nutzen hierbei die Anfahrt über die Landstraße abzweigend von der B 81 in Höhe Eisfelder Talmühle...


Die K1 schlängelt sich durch das schmale Schumannstal, mit seinen wildromantischen Seitentälern, zum nördlichsten Ort unseres Landkreises Nordhausen.

Im April führte das Forstamt Bleicherode-Südharz eine umfangreichere notwendige Verkehrssicherungsmaßnahme durch. Diese war unumgänglich geworden, um das Gefahrenpotential für den öffentlichen Verkehrsraum zu minimieren. Zuvor war dort eine vollbestockte Laubmischwaldfläche. Viele Bäume waren auf Grund des Überalterungsprozesses schon senil und im Absterbeprozess, mit verstärkt auftretenden Astabbrüchen, die den Straßenverkehr gefährdeten. Aufgrund der Herbststürme und des relativ hohen Schneeaufkommens Anfang des Jahres, insbesondere südöstlich der Straße, verschärfte sich die Situation, weil viele Bäume destabilisiert waren.

Das Forstamt musste handeln, da an der K1 eine Gefahr für Leib und Leben nicht ausgeschlossen werden konnte. Im Schumannstal galt es jedoch einige Besonderheiten zu beachten. Der Streckenabschnitt liegt teilweise im FFH –Gebiet „Beretal mit Seitentälern“. Durch einen Koalitionsbeschluss der CDU und SPD im Jahr 2009 wurden einzelne Teile des Tales aus der forstlichen Bewirtschaftung und Nutzung genommen. Dementsprechend darf hier nur Holz aus Verkehrssicherungsgründen eingeschlagen werden.

Es folgten mehrere Vororttermine mit den einzubeziehenden Fachbehörden. Dabei wurde der Umfang des Eingriffes festgelegt. Man einigte sich auf eine Arbeitstiefe von 40 bis 45 Metern entlang der öffentlichen Straße. Die Kennzeichnung aller Gefahrenbäume, inklusive der naturschutzfachlichen Prüfung (Horst-und Höhlenbäume), wurde vom Revierleiter Herrn Arndt vorgenommen. Es folgten weitere Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde. Man einigte sich vor Ort auf eine Ganzbaumfällung im Frühjahr und den Verbleib des Holzes auf der unter Schutz gestellten, rund einen Hektar großen Fläche.

Das Holz wurde trotz mitunter guter Qualitäten gemäß Koalitionsbeschluss liegen gelassen. Damit wird lokal der Bestand an liegendem Totholz sogar erhöht. Es dient den xylobionten Pilz-und Insektenarten als Lebensraum. Totholz wird bewusst in den Beständen belassen, um die Artenvielfalt zu erhöhen und der Lebensraumfunktion nachzukommen. Dies mag vereinzelt als „unordentlich“ empfunden werden, ist aber zur Lebensraumverbesserung wünschenswert.