Duderstadt

Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt

Mittwoch
23.08.2017, 20:10 Uhr
Autor:
en
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Ob Asthma, Herzinfarkt oder Schlaganfall – lebensbedrohliche Notfälle können jeder Zeit eintreten. Damit auch medizinisches Fachpersonal und Ärzte in entsprechenden Situationen einen kühlen Kopf behalten, bieten das St. Martini Krankenhaus Duderstadt und Löffler Notfallmedizin ein zertifiziertes Weiterbildungsangebot an, das sich gezielt an diese Zielgruppe richtet....

Mediziner bilden sich weiter (Foto: Martini Life Support / Florian Löffler) Mediziner bilden sich weiter (Foto: Martini Life Support / Florian Löffler)

Inhalte praxisnah zu vermitteln, ist ein Schwerpunkt des Martini Life Supports. Die Teilnehmer trainieren möglichst unter realen Bedingungen.

Die Niedersächsische Ärztekammer vergibt für die Teilnahme vier Fortbildungspunkte. „Wie wir uns in Notfällen grundsätzlich verhalten sollten, haben wir in den Erste-Hilfe-Lehrgängen der Hilfsorganisationen gelernt. Je nach Tätigkeitsfeld haben wir dann unser Wissen mehr oder weniger vertieft“, sagt Dr. Patrick Jung, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin im St. Martini Krankenhaus.

Damit aber auch medizinisches Fachpersonal im Notfall qualifiziert helfen kann, richtet sich „Martini Life Support“ an das gesamte medizinische Fachpersonal in Arztpraxen, Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. „Wir ziehen bewusst auch die Mitarbeiter sozialer Pflegedienste sowie Physiotherapeuten mit ein“, ergänzt Florian Löffler. Denn diese Gruppen seien weitaus weniger oft mit kritischen Notfallpatienten konfrontiert als Notfallmediziner.

In den Kursen des „Martini Life Support“ werden verschiedene Notfallsituationen simuliert. „Unser dreistündiges Kursangebot ‚Basic Life Support‘ dient als Grundkurs für alle, deren letzte Reanimationsschulung schon länger her ist“, informiert Dr. Jung. Der Kurs für maximal 15 Teilnehmer umfasst die Basismaßnahmen der Wiederbelebung. Ihm schließt sich der „Advanced Life Support“ (ALS) an. „Das fünfstündige Angebot ist als Aufbaukurs für die Profis in der Reanimation mit erweitertem Notfallmaterial konzipiert und vermittelt erweiterte Maßnahmen der Wiederbelebung“, informiert der Chefarzt.

Die Qualität des Angebotes hat auch die Niedersächsische Ärztekammer überzeugt. „Der Kurs ist mit vier Fortbildungspunkten anerkannt“, sagt er. „Verschiedene Kursformate wie das Basic Trauma Life Support (BTLS) und der dekompensierte Patient – eine Hybrid-Simulation – ergänzen unser Angebot“, ergänzt Löffler. „Die Teilnehmer lernen, Notfallpatienten leitliniengerecht zu behandeln bis das Notfallteam eintrifft.“

Das Angebot des „Martini Life Support“ besteht seit 2,5 Jahren. Inhaltliche Grundlage der Kurse bilden die internationalen Rahmenrichtlinien zur Wiederbelebung sowie die Leitlinien der verschiedenen Fachgesellschaften. Zwei Mal im Monat bildet das Team im St. Martini Krankenhaus das medizinische Personal des Hauses weiter.

„Externe Teilnehmer sind uns jederzeit willkommen, aber die Abläufe bei uns im Krankenhaus spiegeln oft nicht die am eigenen Arbeitsplatz wieder“, sagt Chefarzt Dr. Jung. Daher können die Kurse auch jederzeit individuell abgestimmt in Praxen oder anderen Einrichtungen erfolgen. „Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt, ist es wichtig unter realen Bedingungen zu üben“, sagt er.