Drei goldene Priesterjubiläen in St. Bonifatius Leinefelde

Hunderte von Gratulanten waren gekommen

Dienstag
27.06.2017, 19:08 Uhr
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In und später um die Bonifatiuskirche in Leinefelde war es Sonntagvormittag ein bewegender Anblick. In der Kirche reichten die Bänke bei weitem nicht und auch die dazu gestellten Sitzmöglichkeiten waren schnell besetzt. Drei Pfarrer feierten ihr 50jähriges Priesterjubiläum.....

Die Jubilare mit den Diakonen (Foto: Ilka Kühn) Die Jubilare mit den Diakonen (Foto: Ilka Kühn)


Am Tag genau vor 50 Jahren, am 25. Juni 1967, wurden drei Pfarrer von Bischof Hugo Aufderbeck in Erfurt zum Priester geweiht: Ulrich Kische, Leo Fischer und Lothar Klapprott. Und mit ihnen feierte noch ein guter Freund Lothar Klapprotts, Pfr. i.R. Erwin Rehder aus Wolfsburg. Er hatte sein 50jähriges im Februar in Wolfsburg gefeiert, war aber zum Jubiläum von Pfr. Lothar Klapprott gern nach Leinefelde gekommen.

Besondere Freude kam auch auf, dass Pfarrer Bernhard Wehner aus Eisenach und Kaplan Philipp Förter aus Italien wieder nach Leinefelde gekommen waren.

Am Altar (Foto: Ilka Kühn) Am Altar (Foto: Ilka Kühn)


18 Priester, zwei Diakone und viele Messdiener waren zur Hl. Messe um den Altar versammelt. Ein schöner Anblick, vor allem auch von der übervollen Kirche. Die Jubilare freute es auch ganz besonders. So begrüßte Lothar Klapprott vor allem auch all jene aus den Gemeinden, wo sie alle drei einmal gedient hatten. Es sei ein wohltuendes Zeichen, dass es ihnen ein Anliegen ist und eine Freude, dabei zu sein, mitzubeten und mitzufeiern, sagte Pfr. Klapptrott zu Beginn. Er umriss von allen drei Jubilaren den Werdegang.

Leo Fischer war fünf Jahre Kaplan in Uder, Eisenach, Heldrungen, als Pfarrer elf Jahre in Suhl, sechs Jahre in Weißenborn-Lüderode, 14 Jahre in Kirchgandern, hatte die gehörlosen Seelsorge übernommen und ist seit elf Jahren im Worbiser Krankenhaus tätig.
Pfr. Ulrich Kische war drei Jahre in Niederorschel tätig, sechs Jahre in Wiesenfeld-Pfaffschwende, zwei Jahre in Meiningen, 31 Jahre in Holungen und seit acht Jahren in Apolda.

Lothar Klapprott hat in Leinefelde als Kaplan begonnen, war 15 Jahre Pfarrer in Geismar, 23 Jahre in Bischofferode und jetzt schon wieder neun Jahre in Leinefelde. Dankbar würde sie auf 50 Jahre zurückschauen, einer Zeit der Herausforderung, von Stunden der Freuden und auch des Versagens, sagte Pfr. Klapprott.

Jetzt sei alles anders, die Kirche stünde vor neuen Wegen, die Gemeinden seien von neuer Lebendigkeit. Die Zeit früher wäre besonders auf den Priester gerichtet gewesen, das stimme so nicht mehr. Wir sind miteinander in die Jahre gekommen, so wie die Kirche in die Jahre kommt, sagte Lothar Klapprott weiter. Er betonte, dass die Gemeinschaft der Glaubenden vor Ort die Kirche sei.

Es brauche deshalb Begleiter aus den eigenen Reihen, die bereit sind, das Leben der Gemeinde und Dienst aneinander zu führen, ein neues Bewusstsein sei notwendig. Durch unseren Dienst haben wir dazu beitragen dürfen. Wenn uns das ein kleines Stück gelungen wäre, dann dürfen wir diesen Tag in einer echten tiefen, innerlichen Freude erleben, sagte Pfarrer Klapprott.

Bernd Preis (Foto: Ilka Kühn) Bernd Preis (Foto: Ilka Kühn)


Und es wurde ein großer Tag der Freude. Nach dem sehr feierlichen Gottesdienst mit Chor, Saxophonspiel und Lesungen, die sehr zum Nachdenken anregten, kamen die Gratulanten in Scharen. Doch vorher gab es noch einen besonderen Dank vom Pfarreirat durch Bernd Preis. Und wenn er das Wort nimmt, dann wissen die Zuhörer schon, dass da immer etwas Besonderes kommt.

So hatte er gleich die Bitte von Pfr. Klapprott, nur drei Worte zu sagen, dankend abgelehnt mit der Begründung: Wie kann man Gott dienen mit einem einstündigen Gottesdienst. Die Gebote heißen, du sollst Gott und den Nächsten lieben. Wie kann man Nächstenliebe reduzieren auf drei Wort für Priester, die so viele Jahre in unseren Gemeinden tätig waren! Starker Beifall schloss sich dem an.

Ein Geschenk gehört eigentlich auch immer zu einem Jubiläum. Doch was schenkt man jemand, der nichts geschenkt haben möchte? Bernd Preis konnte auch diese Frage lösen. Er zeigte eine große Schachtel und schüttete sie aus. Heraus fielen viele goldene Blättchen. So etwas brauche Pfarrer Klapprott nicht und schenkte ihm die leere Schachtel. Die solle er füllen mit Nächstenliebe.

Jubiläum (Foto: Ilka Kühn) Jubiläum (Foto: Ilka Kühn)

Ob er sie noch voll bekommt, das wisse er nicht, sagte der Pfarrer. Aber er konnte mit dem Füllen am Sonntag schon beginnen, da er alle einlud, zusammen zu feiern. Es war reichlich zu Essen und zu Trinken da und es gab reichlich zu Erzählen. Und Musik gabs ja auch noch, der Pfarreirat hatte als musikalischen Jubiläumsgruß die Kallmeröder Blaskapelle bestellt. Dazu kamen noch die Obergreiner und der offene Singekreis Leinefelde gesellte sich auch dazu. Die Kinder des Bonifatiuskindergartens hatten sich auf dieses Ereignis ganz besonders gut vorbereitet und Lieder und kleine Geschenke mitgebracht. So war es ein schönes Miteinander der Generationen und der Nächstenliebe.
Ilka Kühn