Konzert in Ellrich

„KARIBU“ begeisterte nicht nur die Ellricher

Dienstag
27.09.2016, 19:06 Uhr
Autor:
nnz
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Es begann gegen 10 Uhr mit Unsicherheiten. Man hatte nicht vermutet, dass die Kirche so groß ist und war nicht angetan von dem Hall, der beim Soundcheck als sehr störend empfunden wurde. Die Mitglieder des Gemeindekirchenrates beruhigten, denn wenn die Kirche mit Konzertgästen gut besetzt ist, dann würde es gut klingen. Und es klang gut...


Es kamen fast 200 Besucher, die nicht nur zur Verbesserung der Akustik beitrugen, sondern sich auch begeisterten an dem Auftritt und der Dynamik des Chores und von den vorgetragenen Gospelgesängen. KARIBU schlug einen Bogen von Nordamerika bis nach Südafrika – alles Gospels durchdrungen vom tiefen Glauben, schon an den Titeln zu erkennen wie – in deutscher Übersetzung – „Jesus mehr als ein Freund“ oder „Mein Leben ist in Deiner Hand“ oder „Lass Deinen Willen in mir geschehen“.

Diese Lieder wurden nicht nur gesungen, sondern fast schon gelebt. Das Mitgehen des Chores, die Hingabe des Soloparts und vor allem die fast schon als Körpersprache zu bezeichnende Führung durch den Chorleiter, die sich nicht nur auf die Mitglieder des Chores übertrug, sondern auch die Besucher zu stürmischen Applaus veranlasste – all dies ließ dieses Gospelkonzert zu einem Erlebnis werden. Auch der persönliche Einsatz jedes Mitgliedes kann nicht hoch genug gewertet werden.

Seit 10 Uhr vormittags Proben und Einsingen, das Konzert von 16 Uhr bis nach 17 Uhr und noch ein weiterer Auftritt ab 18:30 Uhr in Bielen – das ist nur möglich, wenn Jeder mit dem Herzen und auch der Seele dabei ist. Und dieses Dabeisein konnte man spüren und ist sicher auch ein Verdienst des Chorleiters Christoph Zschunke, der jede Woche zu den Proben aus Leipzig anreist, selbst Chorleitung studiert und auch als Professor Chorleiter ausgebildet hat.

Doch sein Führen des Chores, sein körperliches Mitgehen und seine Ausstrahlung alles andere als professoral, sondern innere Begeisterung, die jeder in der Kirche erleben konnte und durfte. Rhythmisches Klatschen erzwang eine Zugabe und der gesammelte Betrag als Spende für den Chor hilft sicher bei der Beschaffung der Kleidung, der Noten, der Technik und weiterer Ausrüstung, die solch ein Chor benötigt, um weiterhin solche Konzerte in hoher Qualität und Vortragskunst geben zu können.

Nach all den wundervoll vorgetragenen Gospels war das anschließende Angebot der Kirchengemeinde zu gemeinsamem Genießen von Kuchen und Imbiss, von Kaffee und Wein fast schon nebensächlich. Angekündigt wurde dieses Konzert auch unter dem Motto „Ellrich wird bunter“ – und wer meint, dass die Farben rot und schwarz heutzutage für gewisse ‚Ränder‘ in der politischen Landschaft stehen, der konnte sich überzeugen, dass Rot und Schwarz als dominierende Farben der Chorkleidung auch diesem Motto und dem ‚Bunter werden‘ dieser Stadt gerecht wurden.
Dr. Hannelore Pientka, Mitglied des Kirchengemeinderates Ellrich